Mittwoch 8. Mai 2024

Mariendom und Bischofshof sind „Hotspots“ des Ars Electronica Festivals 2014

Lichtinstallation Mariendom Lange Nacht der Kirchen 2014. © Tom Mesic

Kirche und Kunst sind in Linz von 4. bis 8. September 2014 auf besondere Weise miteinander verbunden: Beim diesjährigen Ars Electronica Festival sind der Linzer Mariendom samt Domplatz und der Bischofshof zentrale Schauplätze. Im Bischofshof beeindruckt unter anderem eine akustische Inszenierung; der Mariendom bietet mit Fassade, Kreuzschiff, Krypta, Rudigierhalle und Vorplatz Raum für faszinierende Kunstprojekte.

Kunst als Katalysator


Unter dem Motto „C … what it takes to change“ beschäftigt sich das Ars Electronica Festival von 4. bis 8. September mit der Frage, welche Voraussetzungen und Rahmenbedingungen es braucht, damit sich gesellschaftliche Innovation und Erneuerung entfalten und wirksam werden können. Im Mittelpunkt steht dabei das Konzept „Kunst als Katalysator“. Recherchiert, diskutiert und provoziert wird wie gewohnt mit reger Beteiligung zahlreicher KünstlerInnen und WissenschaftlerInnen aus aller Welt. Anerkannte Geistesgrößen treffen dabei auf junge QuerdenkerInnen, ExpertInnen auf interessierte Laien und nicht zuletzt PionierInnen der digitalen Revolution auf Shootingstars der aktuellen Medienkunstszene. Ars Electronica wird damit einmal mehr zur Plattform des gegenseitigen Austausches und der Vernetzung, zu einem einzigartigen Forum, in dem Ansichten und Meinungen verhandelt und in Form von Vorträgen, künstlerischen Installationen, Performances und Interventionen präsentiert werden

Genau wie es in vielen chemischen Prozessen einen Stoff braucht, der es allen anderen anwesenden Elementen erst möglich macht, sich auf einander einzulassen, leisten KünstlerInnen ihren Beitrag dazu, um gesellschaftliche Transformationsprozesse und Erneuerung anzustoßen oder zu beschleunigen. KünstlerInnen, die verkrustete Strukturen aufzubrechen helfen, indem sie unsere gewohnte Wahrnehmung der Welt hinterfragen, Zweifel nähren oder uns mit völlig neuen Interpretationen provozieren.

Damit KünstlerInnen genau diese Rolle ausfüllen können, braucht es offene Räume und Orte der Begegnung und des Austausches, es braucht Überraschungen und Inspiration, die Möglichkeit und die Erfahrung, Dinge selbst zu machen, zu gestalten, zu entwickeln, es braucht den Mut zu scheitern und den Spaß, eigene Ideen mit anderen zu teilen. Und es braucht KünstlerInnen, WissenschaftlerInnen, IngenieurInnen, UnternehmerInnen, VordenkerInnen, NachahmerInnen und BessermacherInnen, es braucht EinzelgängerInnen und Teamgeister, QuerulantInnen und KonspirantInnen, TüftlerInnen und TräumerInnen.
 

 Project Beehive. © Ars Electronica

FlickR CC by hc-nd/2.0: Beehive. Credit: Ars Electronica.

Ars Electronica

Link zur Fotolizenz

 

 

„Domviertel“ als Teil der „Festivalcity“

 

So konsequent wie noch nie zuvor bespielt das Festival heuer den öffentlichen Raum. Zentraler Schauplatz ist die Linzer Innenstadt, konkret das Offene Kulturquartier OÖ sowie das Areal zwischen Herrenstraße, Spittelwiese, Landstraße und Promenade. Ausstellungen, Präsentationen, OpenLabs, Vorträge und ganze Konferenzen, Konzerte – all das findet draußen, mitten in der Linzer Innenstadt statt.

Ein Hotspot des diesjährigen Festivals sind der Mariendom und seine unmittelbare Umgebung. Der Dom selbst wird erstmals zur „Ausstellungshalle“, in der gleich mehrere Installationen gezeigt werden. Der Vorplatz und die Fassade des Doms dagegen werden vor allem am ersten Festivalabend (Do., 4.9.2014, 20.30 Uhr) zur Bühne für den großen Opening-Event. Die BesucherInnen erwartet ein beeindruckendes Spiel mit bzw. auf der Fassade des neugotischen Mariendoms. Die beiden Prager Künstler Dan Gregor und Tomáš Dvořák werden den Dom in ein riesiges audiovisuelles Instrument verwandeln, mit dem die FestivalbesucherInnen ganz einfach spielen können. Via Laserpointer werden hunderte verschiedene audiovisuelle Effekte ausgelöst und so die Fassade des Bauwerkes zum Leuchten und Klingen gebracht. Gleich nebenan, im historischen Bischofshof an der Herrenstraße, ist die Architektur ebenfalls Dreh- und Angelpunkt einer – wenn auch völlig anders gearteten – akustischen Inszenierung. Mit Sonotopia wandeln Anatol Bogendorfer und Peter Androsch hier die Stadt zum „Hörraum“ und machen das Zusammenspiel urbaner Architektur und alltäglichen (Stadt-) Lebens hörbar. Sie nutzen die Räume und Flächen der vorhandenen Architektur, um den Schall zu formen und zu reflektieren.

 

 

FestivalCity Map. © Stefan Eibelwimmer

FlickR CC by hc-nd/2.0: FestivalCity Map. Credit: Stefan Eibelwimmer.

Ars Electronica

Link zur Fotolizenz

 

 

Opening Parcours & Opening Event am 4. September

 

Schon bei der Eröffnung des Ars Electronica Festivals am Donnerstag, 4. September sind Mariendom, Domplatz und Bischofshof auf besondere Weise eingebunden: Sie sind Endpunkte des Opening Parcours, der um 11.00 Uhr im AEC startet, und Teil der abendlichen Festival-Eröffnung um 20.30 Uhr.

Um 19.30 Uhr laden Peter Androsch und Anatol Bogendorfer zur Premiere von SONOTOPIA in den Innenhof des Bischofshofs. Danach biegt der Opening-Parcours schließlich in die Zielgerade ein und steuert auf den Mariendom zu: Auf dem Domplatz startet um 20.30 Uhr die offizielle Eröffnung der Ars Electronica 2014, Teil davon ist auch ein Rundgang im Dom (21.30 Uhr), der erstmals als „Ausstellungshalle“ inszeniert wird. Die BesucherInnen erwarten neben den spektakulären audiovisuellen Performances Archifon III, Waterlight Graffiti, Constellaction und Oscfluctuation noch zwei ganz besondere Performances:

  • Dawang Huang (TW): Smashing Karaoke vs. Brass Band

Mit der Schockwirkung einer kalten Dusche verwendet der Künstler standardisierte internationale Einheitsmusik, um zum Nachdenken über jene Kulturwaren anzuregen, die überall auf der Welt wie Drogen konsumiert werden.

 

  • Wolfgang Kreuzhuber und Gerfried Stocker: Rudigier Orgel visualized

Orgel und Elektronik verbinden sich auf faszinierende Weise.


Programm zum Opening Parcours: http://www.aec.at/c/opening-parcours/

 

 Mariendom. © Robertba

FlickR CC by hc-nd/2.0: Mariendom. Credit: Robertba.

Ars Electronica

Link zur Fotolizenz

 

 

 

Das Programm im Detail

 


Hier finden Sie Details zu

  • Bischofshof: 4. – 8.9.: Sonotopia
  • Bischofshof: 7. 9. 2014: Sonotopia & Future Innovators Summit
  • Domplatz & Domfassade: Archifon III, Water Light Graffiti, Constellation & OscFluctuation
  • Mariendom: Dom Exhibit (Kreuzschiff, Rudigierhalle, Krypta)

 

 

Bischofshof: SONOTOPIA – Die klingende Stadt

 

 

Sonotopia - The Resounding City. Anatol Bogendorfer, Peter Androsch (AT)  © Ars Electronica

FlickR CC by hc-nd/2.0: Sonotopia - The Resounding City. Anatol Bogendorfer, Peter Androsch (AT)

Ars Electronica

Link zur Fotolizenz

 

 

 

Sonotopia: Installation

 

Do., 4. 9. / Sa., 6. 9. / So., 7. 9. / Mo., 8. 9. 2014: 11.00 -21.00 Uhr

Bischofshof


Konzept: Anatol Bogendorfer (AT), Peter Androsch (AT)
Realisierung: Team Hörstadt (Androsch, Bogendorfer, Margit Knipp, Leo Saftic / AT), S&V (Viteka, Lorenz, Derschmidt / AT)


Sonotopia ist die akustische Inszenierung des historischen Bischofshofs in der Herrengasse als Teil und Brennpunkt der klingenden Stadt. „Inszenierung“ ist im Fall von Sonotopia wörtlich zu nehmen. Denn Hörstadt erfindet nichts, sondern setzt lediglich in Szene, was bereits existiert: die Stadt als Klangraum.


Der entsteht durch menschliches Leben in all seinen Varianten im Zusammenspiel mit der realen, gebauten Architektur. Sie hat einen enormen und mitunter subtilen Einfluss auf die Akustik einer Stadt. Architektur schafft die Räume und Flächen, die Schall formen und reflektieren. Genau das macht Hörstadt, das Linzer Labor für Akustik, Raum und Gesellschaft, mit Sonotopia erlebbar und bewusst.


Anatol Bogendorfer und Peter Androsch von Hörstadt greifen dafür ein Gestaltungsprinzip von Alfred Hitchcock auf. So wie Hitchcock in seinen Filmsets Architektur und einzelne Gegenstände surreal vergrößern oder verkleinern ließ, um sie im Film zur Geltung zu bringen, stilisiert Hörstadt einzelne urbane Klangbausteine zur klingenden Stadt hoch.


Regenrinnen, Kanalsysteme, Fenster und Gewölbe werden zu Musikinstrumenten erhöht und orchestriert. Als tonale Grundlage dafür dienen die Eigenresonanz des Ortes und der einzelnen Klangkörper sowie Daten aus der Historie des Hörortes Bischofshof. Hörspaziergänge im umliegenden Stadtviertel und ein Workshop begleiten die Inszenierung.

 


Sonotopia: Performance

 

Do., 4.9.: 19.30 Uhr im Rahmen vom Ars Electronica Opening Parcours
Fr., 5.9.: 20.30 Uhr
So., 7.9.: 20.30 Uhr
Mo., 8.9.: 20.30 Uhr im Rahmen vom Ars Electronica Musics Monday

Bischofshof


Mit Sonotopia inszeniert Hörstadt urbane Architektur im Bischofshof als Klangorchester. Einzelne Elemente wie Regenrinnen, Kanalsysteme, Fenster und Gewölbe werden zu Instrumenten transformiert und zu einem Orchester zusammengefügt. Bei diesem Workshop mit dem Hörstadt-Team können sich alle Interessierten als DirigentInnen dieses Orchesters versuchen und als KlangkünstlerInnen mit dem Instrumentarium spielen. Mit dem spielerischen Auslosten der Klangeigenschaften des Bischofshofes ist eine Auseinandersetzung mit der akustischen Ebene unserer Raumwahrnehmung verbunden.


Dauer: ca. 30 Minuten

 



Sonotopia: Workshop

 

Do., 4.9.: 15.00 Uhr
Fr., 5.9.: 15.00 & 17.00 Uhr
Mo., 8.9.: 15.00 Uhr

Bischofshof

 

Mit Sonotopia inszeniert Hörstadt urbane Architektur im Bischofshof als Klangorchester. Einzelne Elemente wie Regenrinnen, Kanalsysteme, Fenster und Gewölbe werden zu Instrumenten transformiert und zu einem Orchester zusammengefügt. Bei diesem Workshop mit dem Hörstadt-Team können sich alle Interessierten als DirigentInnen dieses Orchesters versuchen und als KlangkünstlerInnen mit dem Instrumentarium spielen. Mit dem spielerischen Auslosten der Klangeigenschaften des Bischofshofes ist eine Auseinandersetzung mit der akustischen Ebene unserer Raumwahrnehmung verbunden.


Dauer: ca. 60 Minuten

Vorherige Anmeldung, begrenzte TeilnehmerInnenzahl


 

Sonotopia: Hörspaziergang I (Klingende Geschichte)

 

Sa., 6. 9. & So., 7. 9.: 15.00 Uhr

Start: Bischofshof


Peter Androsch (Hörstadt / AT)


Auf einem Hörspaziergang erschließt der Komponist und Hörstadt-Leiter Peter Androsch den Teilnehmenden das historisch gewachsene Viertel rund um den Bischofshof als Klangort. Einen Klangort, den Hörstadt mit Sonotopia im Bischofshof akustisch inszeniert – und der darüber hinaus im wahrsten Sinne beredt Zeugnis von der Geschichte ablegt.
Sei es der fiktive Ort aus Hans Platzgumers letztem Roman Korridorwelt, an dem die Kindheit des Helden Julian Ogert regelrecht explodiert. Sei es das Haus Bischofstraße 7, in dem mit den Familien Eichmann und Schwager Tür an Tür gelebt haben, woran Micha Shagrir in seinem Dokumentarfilm Bischofstraße 7 erinnert. Oder seien es die barocken Fassaden der Häuser, die regelrechte Bildgeschichten erzählen.


Dauer: ca. 40 Minuten

Vorherige Anmeldung, begrenzte TeilnehmerInnenzahl

 



Sonotopia: Hörspaziergang II (Klingende Stadt)

 

Sa., 6.9. & So., 7.9.: 18.00 Uhr

Start: Bischofshof

 

Peter Androsch (Hörstadt / AT)


Der zweite Hörspaziergang mit Peter Androsch in Verbindung mit der akustischen Inszenierung Sonotopia gleicht einem Gang auf Wolken. Denn es geht inhaltlich wie räumlich um bzw. durch die Luft. Und zwar die Luft als Schallwellenmeer, das zwischen und in den Gebäuden schwappt. So gesehen sind ArchitektInnen und StadtplanerInnen die wahren SounddesignerInnen, wie Androsch eindrucksvoll vermittelt.


Denn sie gestalten das Klanginstrument Stadt. Im Viertel um den Bischofshof waren ganz außerordentliche Architekten am Werk. Besonders im 18. Jahrhundert. Da formten Jakob Prandtauer, Johann Michael Prunner oder Johann Lukas von Hildebrandt den Sound der Stadt. Ihren Bauten fügte Vincenz Statz im 19. Jahrhundert mit dem Mariendom noch einen besonderen Hallraum hinzu.


Dauer: ca. 40 Minuten

Vorherige Anmeldung, begrenzte TeilnehmerInnenzahl

 

 

 

Bischofshof: Sonntag, 7. 9. 2014: Sonotopia & Future Innovators Summit

 

 

Bischofshof.  © Diözese Linz

Bischofshof. Credit: Diözese Linz


Future Innovators Summit


Mit dem Future Innovators Summit lädt Ars Electronica gemeinsam mit Hakuhodo und ITU Telecom erstmals zu einem globalen Summit, an dem sich – und dies ist eine weitere Besonderheit – ExpertInnen aus den vier Bereichen Kunst und Design, Engineering, Start Ups und Social Activism beteiligen. Ergebnis ist ein einzigartiger Mix aus Lectures und Keynotes, Diskussionen und Workshops, die allesamt auch für das Publikum zugänglich sind. Die ProtagonistInnen des Future Innovators Summit sind zum einen junge Innovators aus aller Welt, die mit ihren künstlerischen Projekten oder Start Ups, ihrer Forschungstätigkeit oder sozialen Initiativen bereits von sich Reden machten. Sie treffen zum anderen auf die Facilitators von Hakuhodo und Mentors, renommierte bzw. etablierte ExpertInnen und EntscheidungsträgerInnen aus verschiedenen Bereichen: der Fotograf Oliviero Toscani (IT), DG-Connect-Leiter Robert Madelin (UK), Hiroshi Ishii (JP/US) vom MIT Medialab, Joachim Sauter (DE) von Art+Com und der Künstler und Wissenschaftler Golan Levin (US) von der Carnegie Mellon University.

 

Eine Location des Summit ist der Bischofshof.

So., 7. 9.

11.00 – 11.30 Uhr: Panashe Chigumadzi (ZW)
11.30 – 12.00 Uhr: Derrick de Kerckhove (CA)

Story Telling for a change


Panashe Chigumadzi ist eine junge Autorin und Visionärin aus Zimbabwe. Sie ist davon überzeugt ist dass es unbedingt neue Geschichten und Erzählweisen braucht, um die noch immer vorherrschenden kolonialistischen Klischees und Sichtweisen zu überkommen, um von innen heraus eine neue Identität Afrikas aufzubauen. Über ihre Arbeit, Erfahrungen und Erfolge erzählt sie in der Sunday Lecture im idyllischen Innenhof des Bischofsitzes. Ihr folgt Derrick de Kerkove aus Kanada, langjähriger Leiter des Marshall McLuhan Center, Autor vieler Bücher und zurzeit Professor an der University of Toronto.


13.30 – 15.00 Uhr: Future Innovators Summit – Mentor Session: Oliviero Toscani (IT)


12.00 – 13.30 Uhr: Sonotopia

 

 

 

 

 

Domplatz & Domfassade: Archifon III, Waterlight Graffiti, Constellation & OscFluctuation

 


Der Domplatz und die Fassade des Linzer Mariendoms verwandeln sich beim Festval Opening und während des gesamten Festivals in eine Bühne bzw. Projektionsfläche.


Do., 4.9. – So., 7.9.

20.30 – 23.00 Uhr



Archifon III


Tomáš Dvořák, Dan Gregor (CZ)


So verschieden das Ars Electronica Center und der Linzer Mariendom in jeder Hinsicht auch sein mögen – während des Ars Electronia Festival 2014 gleichen sie sich darin, dass die FestivalbesucherInnen ihre Fassaden spielerisch mitgestalten können.


Mit ihrer audiovisuellen und architektonischen Installation Archifon III lassen Tomáš Dvořák und Dan Gregor Fenster und Mauern des Mariendoms zum virtuellen Musikinstrument werden. Zu spielen ist es mit Laserpointern, die an verschiedenen Stellen der Fassade unterschiedliche akustische und optische Elemente aktivieren. Plötzlich scheint das Mauerwerk lebendige Architektur zu sein, die wie ein Klangkörper reagiert.  

 

 

Archifon III. © Tomáš Dvořák (CZ), Dan Gregor

FlickR CC by hc-nd/2.0: Archifon III - Tomáš Dvořák (CZ), Dan Gregor. Credit: Tomáš Dvořák (CZ), Dan Gregor

Ars Electronica

Link zur Fotolizenz

 



Waterlight Graffiti

 

Antonin Fourneau (FR)

 

Einen Schwamm, eine Bürste oder eine Spritzpistole sowie etwas Wasser: mehr braucht es nicht, um ein Water Light Graffiti auf eine Wand mit tausenden wasserempfindlichen LEDs zu zaubern. Das Prinzip ist einfach, das Ergebnis wunderschön anzuschauen.

Das Wasser erzeugt eine elektrische Brücke, die den Strom zwischen den in das Wandpanel eingelassenen LEDs fließen lässt. Die Wassermenge bestimmt auch, wie intensiv die angesprochenen LEDs leuchten. Je mehr Feuchtigkeit im Spiel ist, desto heller erstrahlt das kurz aufblinkende Sgraffitto.

Water Light Graffiti - Antonin Fourneau (FR). © FotoFilip

FlickR CC by hc-nd/2.0: Water Light Graffiti - Antonin Fourneau (FR). Credit: FotoFilip

Ars Electronica

Link zur Fotolizenz

 


Constellaction

 

panGenerator (PL)

Ermüdet von den vielen aufwändigen interaktiven Installationen des Medienkunstbetriebs hat die polnische panGenerator-Crew mit Constellaction einen ebenso smarten wie verspielten Gegenentwurf zu den verbreiteten Hardware-Materialschlachten geschaffen. Handliche dreidimensionale Tetraeder sind die Bauelemente dieser auch für Kinder sofort benutzbaren Spielanordnung.

Die kleinen Vierflächner reagieren auf plötzliche Veränderungen des Lichteinfalls, indem sie aufleuchten und ein Geräusch von sich geben. Obendrein erweisen sie sich als kommunikativ, denn sie stecken damit ihre Nachbarn an. Auf einer Fläche voller Tetraeder erzeugt das den Effekt einer Lichtwelle, die durch das Feld läuft. In der Dunkelheit genügt eine kleine Taschenlampe, um die Installation auszureizen.

Constellaction. ©  panGenerator (PL)

FlickR CC by hc-nd/2.0: Constellaction. Credit: PanGenerator (PL)

Ars Electronica

Link zur Fotolizenz



OscFluctuation

 

Robert Praxmarer, Gerlinde Emsenhuber, Robert Sommeregger, Steven Stojanovic, Thomas Wagner (AT)

Alles schwingt, alles fließt. Oszillation und Fluktuation ergeben zusammen und auf Englisch das Kunstwort OscFluctuation und damit den Titel einer Medienkunstinstallation, die sich den BetrachterInnen als lebendiges audiovisuelles Instrument präsentiert. Seine spezielle Qualität bezieht es aus der Fähigkeit, Komposition, Improvisation und Vorhersagbarkeit ineinander aufzulösen.

Um es zu spielen, reicht die bloße Bewegung der Anwesenden auf dem Domplatz. Ihre Bewegungen werden aufgenommen und als Silhouetten auf das Domhotel projiziert. Die Bewegungsmuster werden in Klangbilder übersetzt, was eine unablässige musikalische, motorische und algorithmische Improvisation ergibt.

 

 Oscfluctuation. © Thomas Wagner (AT)

FlickR CC by hc-nd/2.0: OscFluctuation - Robert Praxmarer, Gerlinde Emsenhuber, Robert Sommeregger, Steven Stojanovic, Thomas Wagner (AT). Credit: Thomas Wagner.

Ars Electronica

Link zur Fotolizenz

 

 

 

 

Mariendom: Dom Exhibit

 


Das Kreuzschiff des Linzer Mariendoms verwandelt sich in eine „Ausstellungshalle“, in der gleich mehrere Installationen gezeigt werden.

Infos zu Dom Exhibit


Öffnungszeiten Dom-Ausstellung:

Do., 4. 9.: 09.00 – 17.30 / 19.00 – 23.00 Uhr
Fr., 5. 9.: 09.00 – 17.00 / 19.00 – 23.00 Uhr
Sa., 6. 9.: 09.00 – 16.00 / 19.00 – 23.00 Uhr
So., 7. 9.: 13.00 – 15.30 / 19.30 – 23.00 Uhr
Mo., 8. 9.: 11.30 – 17.30 Uhr



Five Robots named Paul

 

Patrick Tresset (FR/UK)

 

Mariendom, Kreuzschiff


Linkshändiges Quintett

So gemeinsam wie der Vorname ist ihnen auch die äußere Erscheinung.  Ihr Modell fixieren sie durch ausgemusterte Digital- oder simple Webkameras. Das linkshändige Quintett kann “nur” beobachten und zeichnen. Daher ist es zu Beginn der rund 40minütigen Übungseinheit auf die Hilfe eines Assistenten angewiesen. Der weckt sie aus dem Ruhezustand und pinnt Zeichenpapier auf die Tischkörper, sobald das Modell Platz genommen hat.

Doppelt beobachtet
Dann geht es los: die Roboter schauen und zeichnen. Der Porträtierte sieht sich von den zeichnenden Pauls und dem Publikum gleich doppelt beobachtet. Für erstere ist er ein Studienobjekt, für letzteres nicht mehr als einer von sechs Darstellern in einer kurzen theatralischen Szene.

Komplexe Software
Die Paul zu Grunde liegende Software beruht auf Forschung zu den Wahrnehmungs- und Bewegungsprozessen von nach der Natur malenden KünstlerInnen sowie auf Wissen aus Robotik, Computervision und numerischer Kreativität.

 

 5 robots named Paul - Patrick Tresset (FR/UK). © Tommo

FlickR CC by hc-nd/2.0: 5 Robots named Paul - Patrick Tresset (FR/UK). Credit: Tommo

Ars Electronica

Link zur Fotolizenz



Flying Records

 

Ei Wada (JP)

 

Mariendom, Kreuzschiff


Zum dritten Mal ist der japanische Musiker und Künstler Ei Wada mit einer seiner faszinierenden bewegten Installationen bei Ars Eectronica zu Gast. Einmal mehr ist seine Arbeit zwischen Musik und bildender Kunst angesiedelt. Und einmal mehr bezieht sich Ei Wada auf die klassischen Aufnahme- und Wiedergabegeräte der analogen Ära, denen seine Leidenschaft gilt. Flying Records ist eine weitere Hommage an den einst in Massen hergestellten und später ebenso in Massen zum Elektroschrott entsorgten analogen Bandrecorder.


Hinauf und hinunter
Die Arbeit ist ein Ensemble aus sechs analogen Rekordern mit großen Magnetbandspulen. Am – je nach Laufrichtung – Anfang oder Ende des Bandes ist ein Heliumballon befestigt. Wird das Band abgespielt, steigen die Ballons durch Auftriebskraft nach oben. Beim Zurückspulen ziehen die Spulen die Luftkörper wieder hinunter, und das minimalistische Spiel von Auf- und Abstieg kann erneut beginnen. Durch das Zusammenwirken der sechs Rekordern entsteht so ein meditativ-hypnotisches Klang- und Schauspiel.

 

 

Flying Records. © Ei Wada

 

FlickR CC by hc-nd/2.0: Flying Records - Ei Wada (JP). Credit: Ei Wada

Ars Electronica

Link zur Fotolizenz

 


Tour en l'Air


Ursula Neugebauer (GER)

 

Mariendom, Rudigierhalle


Die Berliner Künstlerin Ursula Neugebauer kehrt mit tour en l’air zu einem unvergesslichen Kindheitserlebnis zurück: angetan mit dem ersten langen Rock in der schnellen Drehung um die eigene Achse ein bislang ungekanntes Körpergefühl zu erfahren – und eine neue Form der Stabilität in der Rotation kennenzulernen.

Tanzende Kleider
tour en l’air ist eine imposante Installation an der Schnittstelle von Mode, Kunst und Architektur. Dekobüsten schlüpfen in mehrere bodenlange rote Taftkleider und erwachen dank computergesteuerter Elektromotoren zum Leben. Obwohl die einzelnen Bestandteile rein maschinellen und stofflichen Ursprungs sind, erscheint die Gesamtkomposition als poetischer Ausdruck des Menschlichen: eines zauberhaften Tanzes nämlich. 

 

Tour en l’Air, 1998. © Ursula Neugebauer (DE)

FlickR CC by hc-nd/2.0: Tour en l’Air, 1998 - Ursula Neugebauer (DE). Credit: Ursula Neugebauer.

Ars Electronica

Link zur Fotolizenz

 



Mirage


Grinder-man (JP)

 

Mariendom, Kreuzschiff

Künstlerisch mit dem Hier und Jetzt zu spielen, ist die Leidenschaft des japanischen Performancekunstkollektivs Grinder-Man. Mit der Acht-Minuten-Erfahrung Mirage widmet sich die Gruppe einer uralten Sehnsucht: dem Verschwimmen von Vergangenheit und Zukunft und damit der Auflösung unserer gewohnten Wirklichkeit.

Ab in neue Dimensionen
Das Vehikel dazu ist ein Substitutional-Reality-System mit Datenbrille, Kopfhörern und Kamera aus dem Riken Brain Science Institute. Mit Hilfe des Systems gelangen die NutzerInnen in ungeahnte Dimensionen des Realen: Sie erspähen zwei “echte” TänzerInnen, die ihrerseits mit der Projektion ihrer vorab gefilmten Performance tanzen.

Wer ist wer?
Das allein wäre noch nicht allzu verwirrend, doch das ausgeklügelte System verunmöglicht es, die realen von den virtuellen Akteuren zu unterscheiden. Mirage lädt ein, diese Form des Kontrollverlustes über die Wirklichkeit zu genießen und sich in der Hyperrealität selbst neu zu erfinden.

Showtimes Mirage:
Do., 4.9.: 20.00 – 20.30 / 21.15 – 21.45 Uhr
Fr., 5.9.: 15.30 – 16.30 / 19.30 – 20.30 / 21.00 – 22.00 Uhr
Sa., 6.9.: 14.00 – 15.30 / 19.30 – 20.30 Uhr
So., 7.9.: 13.30 – 15.00 Uhr

Mirage. © Grinder-Man (JP)

FlickR CC by hc-nd/2.0: Mirage - Grinder-Man (JP). Credit: Grinder-Man.

Ars Electronica

Link zur Fotolizenz



Netykavka

 

Dan Gragor

 

Mariendom, Krypta

Wie eine kleine und verspielte kunsthistorische Fußnote zur großen und gemeinsam mit Künstlerpartner Tomáš Dvořák realisierten Installation Archifon III nimmt sich Dan Gregors zweite räumlich-optische Auseinandersetzung mit dem Mariendom aus. Mit der minimalistischen Installation Netykavka erweist Gregor dem Avantgardekünstler Anthony McCall seine Reverenz, in dem er einer der aus Lichtstrahlen bestehenden Arbeiten McCalls nachbaut – allerdings nicht, ohne sie um eine Facette zu erweitern: Netykavka reagiert auf die Berührungen der BetrachterInnen.

 

Netykavka - Dan Gregor (CZ). © Michal Ureš

 

FlickR CC by hc-nd/2.0: Netykavka - Dan Gregor (CZ). Credit: Michal Ureš.

Ars Electronica

Link zur Fotolizenz

 

 



Machinefabriek

 

Rutger Zuydervelt

 
Machinefabriek ist der Künstlername von Rutger Zuydervelt. Seine Musik kombiniert Elemente aus Umgebungsgeräuschen, Lärm, Minimalismus, Brummen und Außenaufnahmen sowie elektroakustische Experimente. Seine Stücke sind ein Versuch, akustische Umgebungen zu schaffen, in die die ZuhörerInnen eintauchen können. 

 

Stay Tuned ist eine sich langsam entfaltende Komposition aus 150 Aufnahmen des Kammertons A, die von ebensovielen MusikerInnen aufgenommen und zum Stück beigetragen worden sind. Stadsverwarring, ursprünglich als Soundtrack für ein Heizkraftwerk geschaffen, führt die ZuhörerInnen akustisch in das Herz der dort klangvoll tätigen Maschinen.

 

 

Buddha on the Beach Projekte (3States / Long Live)

 

Die Sammelpräsentation Buddha on the Beach umfasst drei große interaktive Installationen, zwei Liveperformances sowie 12 visuelle bzw. Videoarbeiten.
Rasch aufeinander folgende Veränderungen bestimmen unseren Alltag. Das Virtuelle kollidiert ständig mit dem Realen, Chaos beherrscht alles. Wir Menschen des digitalen Zeitalters leben mit einer Überfülle an Informationen, die wir nicht mehr richtig zu verarbeiten wissen. Wir wissen alles und sind dennoch verloren. Doch mögen wir auch in einem Albtraum stecken, stehen uns darin doch großartige Möglichkeiten offen.
Dieses widersprüchliche Lebensgefühl prägt die Arbeiten vieler Gegenwartskünstlerinnen und -künstler in Taiwan. Die Ausstellung Buddha on the Beach ist eine Sammelpräsentation beim Ars Electronica Festival 2014 und zeigt taiwanesische Installationen, Liveperformances und visuelle Arbeiten, die dieses Thema aufgreifen.
Wir konnten bereits jetzt mit I-Wei Li und Pierre Bongiovanni, den Kuratoren dieser Ausstellung, sprechen und sie fragen, warum Buddha eigentlich am Strand ist und was das mit den Arbeiten taiwanesischer Künstlerinnen und Künstler zu tun hat.


Eine vollständige Liste aller ausgestellten Arbeiten zu Buddha on the Beach finden Sie hier.

Zunächst einmal ist der Titel eine Hommage an Philip Glass‘ Meisterwerk „Einstein on the Beach“. Für uns ist dieses Stück auch heute noch absolut revolutionär und wichtig. Wir haben den Titel aber auch noch aus einem anderen Grund gewählt. Wir sind wegen der vielen Krisen in der Welt besorgt. Das ist, glaube ich, für jeden nachvollziehbar. In letzter Zeit herrschen viele verschiedene Arten von Krisen, wie Tsunamis, die Havarie der Costa Concordia und eine ungeheure Anzahl illegaler Einwanderungen. Diese Dinge passieren alle am, oder in der Nähe von Wasser. Ein Strand ist also, in gewisser Art und Weise, ein sehr kritischer Ort für Konfrontationen, Konflikte und Spannungen. Die interessante Frage dabei ist aber, „warum ist Buddha am Strand?“ In Krisenzeiten suchen die Menschen vermehrt Halt bei Gott, beziehungsweise bei Buddha. Wenn Buddha am Strand wäre, würde er dann aber versuchen die Welt zu retten, um uns zu helfen, oder wäre er dort, um Urlaub zu machen, weil er zu müde ist und eine kleine Pause machen möchte. Wir haben also den Titel gewählt, um einerseits nach der aktuellen Situation in der Welt und andererseits nach unserem Umgang mit den verschiedenen Krisen in der Welt zu fragen.

Long Live

Jui-Chung Yao (TW)

 

Mariendom, Kreuzschiff


Die militärische Zerstörung der Welt scheint das letzte noch mögliche Spektakel zu sein.

Showtimes:
Do., 4.9.: 10.00 – 10.15 / 11.30 – 11.45 / 13.00 – 13.15 / 14.30 – 14.45 / 16.00 – 16.15 / 20.30 – 20.45 / 21.45 - 22.00 Uhr
Fr., 5.9.: 10.00 – 10.15 / 11.30 – 11.45 / 13.00 – 13.15 / 14.30 – 14.45 / 20.30 – 20.45 / 22.15 – 22.30 Uhr
Sa., 6.9.: 10.00 – 10.15 / 11.30 – 11.45 / 13.00 – 13.15 / 15.30 – 15.45 / 20.30 – 20.45 / 21.30 – 21.45 / 22.15 – 22.30 Uhr
So., 7. 9.: 15.00 – 15.15 / 20.30 – 20.45 / 21.30 – 21.45 / 22.15 – 22.30 Uhr
Mo., 8. 9.: 11.30 – 11.45 / 13.00 – 13.15 / 14.30 – 14.45 / 16.00 – 16.15 Uhr
 

Buddha on the Beach - Long Live. © Jui-Chung Yao (TW)

FlickR CC by hc-nd/2.0: Buddha on the Beach - Long Live - Jui-Chung Yao (TW). Credit: Jui-Chung Yao

Ars Electronica

Link zur Fotolizenz

 


Three States of the World

Chih-Ming Lin (TW)

 

Mariendom, Kreuzschiff


Das Paradies, das Chaos und den Faschismus stellen die drei sphärischen Skulpturen des taiwanesischen Aboriginekünstlers I-Ming symbolisch als die drei Daseinszustände der Welt von heute dar.      

 

Buddha on the Beach - Three States of the World - Chih-Ming Lin (TW). © I-Ming Lin 

FlickR CC by hc-nd/2.0: Buddha on the Beach - Three States of the World  Chih-Ming Lin (TW). Credit: I-Ming Lin.                  

Ars Electronica

Link zur Fotolizenz

 

                  


Saccade Based Display

 

Junji Watanabe (JP), Hideyuki Ando (JP)

 

Mariendom, Kreuzschiff

Der Begriff Sakkade kommt aus der Fachsprache von OptikerInnen und AugenärztInnen und bezeichnet eine bestimmte Art der Augenbewegung. Und zwar die sogenannten Blickzielbewegungen, zu denen spontane Blickbewegungen und die Kommandobewegungen des Auges gehören. Sie zählen zu den schnellsten menschlichen Bewegungen und sind die Grundlage einesvon Junji Watanabe entwickelten Displays. Wobei Display ein eigentlich in die Irre führender Ausdruck ist, da es in der Anordnung keinen Monitor im klassischen Sinn gibt.


Längs und quer schauen
Sie macht sich die Sakkade zu Nutze, um Bilder zu präsentieren. Nimmt das Auge in einer horizontalen Bewegung das schnelle Aufleuchten von LEDs auf einer vertikalen Linie wahr, entsteht auf der Retina sozusagen als Nachbild der Eindruck eines zweidimensionalen Bildes. Für den visuellen Eindruck sorgen die wahrnehmbar gewordenen Spuren der eigenen Blickbewegung.


Geisterbilder
Das hat im Falle von Watanabes Display etwas durchaus Geisterhaftes, denn die ‘Projektion’ entsteht ohne Trägerfläche in der Luft. Technisch ist es bereits möglich, Landschaften und Menschen auf dem Saccade Based Display zu zeigen. Sie stellen sich für die BetrachterInnen allerdings vollkommen unterschiedlich dar – denn welches Bild im Kopf ankommt, hängt von Geschwindigkeit und Richtung der Augapfelbewegung ab.

Saccade-based Display.  ©  Junji Watanabe (JP)

FlickR CC by hc-nd/2.0: Saccade-based Display - Junji Watanabe (JP). Credit: Junji Watanabe.  

Ars Electronica

Link zur Fotolizenz

 

 


Momentrium

 

Mit der Reihe Momentrium hat die japanische Gruppe h.o begonnen, mit Hilfe leuchtender Pfeile Momente zu sammeln. Jede Installation der Reihe bezieht sich auf Tatsachen im Hier und Jetzt. Und zwar auf solche, die wie die Umlaufbahn des Mars nicht sichtbar und doch fest in unserem Bewusstsein veankert sind. Das alle Arbeiten verbindende Medium ist das universelle Zeichen des richtungsgebenden Pfeils.

#1
Bei der 2012 gestalteten Installation Momentrium #1 core weist der leuchtende Pfeil auf den Erdkern. Jedermann und jederfrau weiß, dass die Erde einen Kern hat – doch für wen fühlt sich dieser Umstand wirlich real an? Momentrium #1 core dient in aller Stille und unauffällig als Brücke zwischen Wissen und Wirklichkeit. Ganz exakt, denn die Installation berücksichtigt auch geografische Faktoren wie die genaue Ortslage und Seehöhe sowie die Erdrotation, die jeweils minimale Unterschiede der exakten Achse zum Erdkern hinunter bedingen.

#2
Als zweite Installation der Reihe Momentrium verweist Momentrium #2 future aus dem gegenwärtigen Augenblick in die Zukunft der BetrachterInnen. Je nach ermittelter Position der Menschen rund um die Installation zeigt der Pfeil stets in die entgegengesetzte Richtung. Wer dem Pfeil zu folgen versucht, wird feststellen, dass er sich sofort wieder in Gegenposition ausrichtet. h.o drücken damit symbolisch aus, dass die Zukunft nur in unserer Vorstellung eine lineare Fortschreibung der Gegenwart ist. Doch  die Zukunft zu gelangen, gelingt nur dadurch, von einem Moment in den nächsten zu steigen.


#3
Bei der dritten Arbeit in der Reihe gilt das Interesse von h.o dem Mars: ein illuminierter Zeiger an einem beweglichen Roboterarm weist punktgenau auf den jeweils aktuellen Stand des roten Planeten. Hin und wieder unterbricht der Roboter seine Tätigkeit als interstellarer Wegweiser und zeichnet in einer fließenden Bewegung die komplizierte Flugbahn des Mars nach. Gerade am Schauplatz Linz ist diese Arbeit auch als Reverenz an den Astronomen Johannes Kepler zu verstehen. Denn Kepler war es schließlich, der die Gesetzmäßigkeit der Planetenbewegungen entdeckte und damit auch Fragen zum menschlichen Selbstverständnis aufwarf.

 

Momentrium.  © Martin Hieslmair

FlickR CC by hc-nd/2.0: Momentrium. Credit: Martin Hieslmair. 

Ars Electronica

Link zur Fotolizenz

 


Planets


Projekt von Andy Bates, Michael Smith (Queensland University of Technology / AU) in Kooperation mit dem AEC Futurelab.

 



Das Ars Electronica Festival

 

Seit 1979 beschäftigt sich das Ars Electronica Festival mit den Wechselwirkungen an der Schnittstelle von Kunst, Technologie und Gesellschaft. Symposien, Ausstellungen, Performances, Interventionen und Konzerte kreisen dabei stets um ein spezifisches, von Jahr zu Jahr wechselndes Thema. Darüber hinaus zeichnet sich das Festival durch sein konsequentes Bespielen des öffentlichen Raums aus. Ob im Donauhafen oder Bergstollen, im Stift oder Dom, in einer Industriehalle oder städtischen Parkanlage – die Ars Electronica will ihren Diskurs stets in und mit der Öffentlichkeit austragen. Umgesetzt wird das dichte Festivalprogramm von hunderten KünstlerInnen, WissenschaftlerInnen und TechnologInnen aus aller Welt. Als Veranstalter fungiert die Ars Electronica Linz GmbH, eine 100-prozentige Tochter der Stadt Linz, als Mitveranstalter treten der ORF Oberösterreich, die LIVAVeranstaltungsgesellschaft mbH und das OK Offenes Kulturhaus im OÖ Kulturquartier auf.

 

Connecting Cities - A European Network of Media Facades. © Tom Mesic

FlickR CC by hc-nd/2.0: Connecting Cities - A European Network of Media Facades. Credit: Tom Mesic. 

Ars Electronica

Link zur Fotolizenz

 

 

Ars Electronica (be)

 

Zukunftsweg
Infoverastaltung Riedberg

Die neue Pfarrstruktur geht mit der vierten Runde in das Vorbereitungsjahr

Im April fanden für die 7 Dekanate der 4. Umstellungsrunde erste Informationstreffen statt.

Unsere Steyrtal-Vision

Pfarren in Umsetzung dritte Runde

Vom IST über die VISION zum KONZEPT und zur Schwerpunktsetzung für die kommenden Jahre hat das Dekanat Steyrtal eine...
100 Jahre Mariendom
100 Jahre Mariendom
Katholische Kirche in Oberösterreich
Diözese Linz

Fachbereich Kommunikation
Herrenstraße 19
Postfach 251
4021 Linz
TEL: 0732 / 7610 - 1170
FAX: 0732 / 7610 - 1175

www.dioezese-linz.at
post@dioezese-linz.at
https://www.dioezese-linz.at/
Darstellung: